Bischoffen-Niederweidbach. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Aartal hat jetzt eine Drohneneinheit. Am Pfingstsamstag wurde das Gerät in Dienst genommen. Wie der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe, Michael Dimmer, berichtete, kostete die Ausstattung 40.000 Euro. Darin enthalten ist auch ein Kleinbus, mit dem die Helfer transportiert werden können.

Acht Mitglieder der DLRG Aartal sind an der Drohne ausgebildet

„Wir haben derzeit acht Mitglieder, die an der Drohne ausgebildet sind“, informiert Dimmer. Die Kosten für die Ausstattung sind durch Mitgliedsbeiträge und Spenden zusammengekommen. Dabei kommt dem DLRG zugute, dass die Ortsgruppe einen gebrauchten Kleinbus der DLRG Berlin übernehmen konnte. Zu den Spendern gehört die Rittal Foundation, die sich mit 10.000 Euro am Kauf des Fahrzeuges beteiligt hat.

An einem Einsatz sind ein Pilot, ein Luftraumbeobachter und gegebenenfalls ein Operator beteiligt. Im Fahrzeuginneren ist ein Computer eingebaut, auf dem die DLRG-Helfer die Bilder der Drohne live verfolgen und gegebenenfalls nachbearbeiten können. Eine Stromquelle im Bus macht das Gerät überall arbeitsfähig.

„Wir sind 365 Tage im Jahr einsatzbereit“, sagt Dimmer. Im Lahn-Dill-Kreis gebe es sieben Einsatzdrohnen. Die anderen Geräte sind bei den Feuerwehren stationiert. „Wir entlasten die Feuerwehrleute mit der Drohne und sind zuständig für die Wehren rund um den Aartalsee“, erläutert Dimmer. Mögliche Einsatzszenarien sind Notfälle im Wasser oder die Erkundung von Brandherden aus der Luft.

Die DLRG Aartalsee verfügt nun über Rettungsboot, Wasserrettungsroboter und Drohne

Die rote Drohne ist größer als die meisten privaten Geräte und hat sechs Rotoren. Das Gerät kann auch dann noch fliegen, wenn zwei gegenüberliegende Rotoren ausfallen.

Bürgermeister Marco Herrmann (FW) freut sich, dass die DLRG nun breit aufgestellt ist, mit Rettungsboot, Wasserrettungsroboter und Drohne. Die Rettungswache der DLRG ist am Aartalsee in direkter Nachbarschaft zum Restaurant „Al Lago“ beheimatet. Der neue Inhaber Abdulkadir Demir ist nach Angaben des Bürgermeisters laut Vertrag verantwortlich, die Liegewiesen vor beiden Gebäuden zu pflegen. Das mache der neue Pächter gut. So profitiere auch der DLRG-Standort von der neuen Nachbarschaft. Der Verein hat 20 Aktive, die sich für die Wasserrettung einsetzen.

Am Aartalsee könnte ein innovativer Wasserrettungsroboter bald Leben retten. Wie die Technik funktioniert und welche Vorteile sie bietet.

Bischoffen. Mit Oliver Wiesner ist ein Schiffbauer vom Bodensee an den Aartalsee bei Bischoffen gekommen, um den "Dolphin 3" einen Wasserrettungsroboter, vorzustellen. Die Drohne kann von Land aus oder auch direkt auf dem Rettungsbrett bedient werden. Der Rettungsroboter ist mit zu Tempo 25 unterwegs - allerdings nur, wenn er alleine unterwegs ist. Mit Gerettetem ist er noch bs zu 5 km/h schnell. 

Die Drohne „Dolphin 3“ ist ein ferngesteuertes Rettungssystem, das speziell für den Einsatz in der Wasserrettung entwickelt wurde. Mit seiner hohen Wendigkeit, schnellen Einsatzbereitschaft und einfachen Bedienung kann der 8.000 Euro teure Apparat in Notfallsituationen wertvolle Unterstützung leisten.

„Dolphin 3“ hat eine Reichweite von 800 Metern und kann etwa eine Stunde im Einsatz sein, erklärte Wiesner. Es brauche keine langwierige Schulung, sondern die Fernbedienung könne mit einer Hand ausgeführt werden. Als einen der größten Vorteile betonte Wiesner, dass auch erfahrene Rettungsschwimmer ermüden würden. Bei der Drohne sei dies anders.
Ist der in Seenot geratene Schwimmer noch in der Lage, sich an den Griffen des Geräts festzuhalten, so sei die Drohne ein solider Helfer. Dank der Abmessungen von 100 mal 70 mal 25 Zentimeter und einem Eigengewicht von nur 16 Kilogramm finde er fast im jedem Gerätewagen Platz, beschrieb Wiesner. Und: Trotz seiner Größe könne der „Dolphin 3“ Personen mit einem Gewicht von bis zu 225 Kilogramm retten.
Auch der Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Aartalsee, Michael Dimmer, freute sich über die Vorführung. Dazu hatte er die Jet-Jugendgruppe gewinnen können. Die Mädchen und Jungen stiegen meist mit Neoprenanzug in den See, um die Rettung zu proben.
Zum Abschluss der Schau überraschte Olivier Wiesner Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) sowie die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) noch damit, dass er einen der Rettungsroboter als Spende in Bischoffen übergab. Das heißt: Der Wasserrettungsroboter „Dolphin 3“ ist jetzt am Aartalsee stationiert.

DLRG-Landesverband Hessen lädt zum Termin an den Aartalsee
Eingeladen zu der Vorführung hatte der DLRG-Landesverband Hessen gemeinsam mit der Ortsgruppe Aartalsee. Vorstandsmitglied Olaf Schnückel (Rüsselsheim) als Leiter Einsatz sagte, der Termin sei gewählt worden, um Hilfsorganisationen das neuartige Gerat vorzustellen. Auch Vertreter der Feuerwehren vom Aartalsee und der stellvertretende Kreisbrandinspektor waren an den See gekommen. Aber auch die beiden Bürgermeister Marco Herrmann (Bischoffen) und Markus Ebertz (Hohenahr) sowie die CDU-Landtagsabgeordneten Jörg Michael Müller und Frank Steinraths.
Schnückel wies darauf hin, dass „Dolphin 3“ bereits in Baden-Württemberg und in Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz ist. Am Aartalsee gelte es zu überprüfen, in welchen Situationen der Wasserrettungsroboter zum Einsatz kommen könnte. Dabei sieht Schnückel die neue Technik durchaus positiv: „Jede Person, die gerettet wird, ist wichtig.“ Die DLRG im Landesverband ist mit ihren über 60.000 Mitgliedern und Förderern die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation in Hessen.

Hessens Innenminister Roman Poseck bekräftigte die Aussage: „Wasserrettung ist ein überaus wichtiges Thema.“ Es würden weiter viele Menschen ertrinken. Deshalb sei es richtig, in die Wasserrettung zu investieren und dabei auch mit der Zeit zu gehen. „Es ist gut, wenn wir uns dabei an der Technik bedienen, die helfen, Menschen zur Seite zu stehen und sie zu retten.“

...so lautete die Einsatzmeldung für die Einsatzkräfte der brh_rettungshunde_am rotharsteig und der Fernerkundungseinheit der DLRG am Aartalsee. Zusammen sollte geübt werden, wie die beiden Suchformen miteinander verbunden und optimiert werden können. Während die Suchhunde und deren Teams am Boden suchten, suchte das Drohnen Team mit der Technik aus der Luft. Die beiden gut funktionierenden Suchtechniken und das Zusammenführen der Erkenntnisse des jeweils anderen brachten sehr zügig den erwünschten Erfolg.